Zum Schutz des Niederwildes und zur Unterstützung von Artenschutzprojekten werden Raubsäuger
bejagt. Deutschlandweit werden jährlich rund 500.000 Rotfüchse erlegt und seit Anfang der 1990er
Jahre steigen die Jagdstrecken von faunenfremden Arten wie Marderhund und Waschbär. Allerdings
wird derzeit nur ein Teil dieser Felle verwertet, obwohl viele Kürschner zunehmend Pelze aus der
heimischen Jagd verarbeiten. Entsprechend groß ist der Bedarf nach qualitativ hochwertiger Ware aus
nachhaltiger Jagd.
Daher hat das DJV-Präsidium, Vertretung aller 15 Landesjagdverbände, entschieden, die Nutzung von
Bälgen aus der Jagd aktiv zu fördern. Der Deutsche Jagdverband und der Landesjagdverband Baden-
Württemberg  haben  gemeinsam  die  Fellwechsel  GmbH  gegründet,  die  am  14.11.2016  im
Handelsregister in Berlin eingetragen wurde.
Damit ist der Grundstein für ein Pilotprojekt gelegt: Die Fellwechsel GmbH ist die Betreibergesellschaft
einer Abbalgstation, die zum Jahresbeginn 2017 in Rastatt in Baden-Württemberg errichtet wird. Dort
werden Füchse, Marderhunde, Waschbären, Stein- und Baummarder, Iltis, Mink, Nutria und Bisam im
Kern angenommen, gestreift und entweder gegerbt, getrocknet oder als weiter verarbeitetes Produkt
auf den Markt gebracht.
Unser Ziel ist es hochwertige Wildpelze zu gewinnen und den Jägerinnen und Jägern für die Zulieferung
entsprechend der Tierart und der Balgqualität eine Vergütung zu zahlen. Jedes angelieferte Tier mit
verwertbarem  Fell  wird  individuell  markiert  und  diese  ID-Nummer  verbleibt  am  gegerbten  bzw.
getrockneten  Fell.  Diese  Markierung  ermöglicht  es  auch  weiterverarbeitenden  Betrieben  wie  z.B.
Kürschnern, die Herkunft der Felle aus der nachhaltigen, heimischen Jagd zu dokumentieren. Das vom
Zentralverband des Kürschnerhandwerks vergebene Logo „WePrefur“ an lizensierte Betriebe basiert
auf der Verarbeitung von Fellen aus der heimischen Jagd (www.weprefur.de).

Damit dieses Pilotprojekt ein Erfolg wird, benötigen wir künftig Ihre engagierte Zuarbeit. Bauen Sie  ein
Sammelsystem  auf,  damit  eine  Zulieferung  mit  Tierkörpern  der  oben  genannten  Arten  ab  der
Wintersaison 2017/18 möglich ist:
> In den Kreisjägerschaften und Hegeringen werden an zentralen und gut erreichbaren Orten
Kühltruhen aufgestellt.
> Für den Sammelplatz sollte ein zentraler Ansprechpartner („Balgbeauftragter“) fungieren,
der künftig an die Fellwechsel GmbH eine Meldung abgibt, wenn eine Abholung der Tiere
notwendig ist (möglichst mit einer Woche Vorlauf).

Genauere Informationen zum Ablauf der Sammlung, Beschriften der Tiere u.ä. werden rechtzeitig im
Vorfeld zur Wintersaison 2017/18 gegeben.

Jägerinnen  und  Jäger  oder  andere  interessierte  Personen  können  das  Vorhaben  auch  über  einen
Spendenbutton auf www.jagdverband.de fördern: „Unterstützen Sie uns“, Stichwort Fellwechsel.

Zeigen wir der Politik, dass wir es ernst meinen mit dem Artenschutz und einer nachhaltigen, sinnvollen
Nutzung.

(Quelle: DJV, Dezember 2016)