NS Pfl 2014 03

März 2014: Unter der Leitung unseres Obmannes für Naturschutz, Jürgen Manns, wird die Einpflanzaktion oberhalb der neuen
Schrotstände durchgeführt.

 

Schenklengsfelder „Naturforscher“

Naturforscher01.jpg
Die Klasse H 8 mit ihrem Lehrer Andreas Hofsommer (re.) und dem Vorsitzenden des Kreisjagdvereins, Wilfried Marchewka (li.). Foto: jo

Mit der Schule Natur pur erleben

Der Kreisjagdverein und die Gesamtschule Schenklengsfeld setzen zusammen auf einen „Naturkundeunterricht“, der sich sehen lassen kann.

 

 

SCHENKLENGSFELD – Gemäß dem Motto der UNESCO Aktionstage, „Bildung für nachhaltige Entwicklung vor Ort erleben“, lud der Kreisjagdverein unter Vorsitz von Wilfried Marchewka am Donnerstag die Klasse H 8 der Gesamtschule Schenklengsfeld zur Naturerkundungstour am nahe gelegenen Ringberg ein.
Bereits im Unterricht setzten sich

die Schülerinnen und Schüler, unter Anleitung ihres Lehrers Andreas Hofsommer, mit der Bedeutung unseres heimischen Waldes und seinen Tieren auseinander.

„Dabei haben wir zusammen Regeln und Verhaltensweisen für einen möglichst schonenden Umgang mit der Umwelt erarbeitet“, betont Lehrer Hofsommer.

Naturforscher02.jpg

Begeisterte Naturforscher: Jan Kempf (re.) mit einem Dachs und Lisa Oehling (li.) mit einem Rehkitz. Foto: jo

 

 

 

 

 

 

 

Vielen Jugendlichen sei bis dahin die Vielfalt der hier lebenden Wildtiere unbekannt gewesen, so der passionierte Jäger.

Meister Grimbart & Co.

Anhand zahlreicher Wildtierpräperate konnten sich die „Naturforscher“ über die Artenvielfalt und über die Verhaltensweisen der Tiere informieren und wurden somit für eine nachhaltige Nutzung unserer Naturgüter begeistert.
Doch nicht nur der interessante Unterricht, sondern auch dessen Ergebnis kann sich sehen lassen. Die Schüler, die am Donnerstag über die verschiedenen Tierarten referierten, wussten sogar die Unterschiede zwischen Stein- und Baummader oder zwischen Rot- und Damwild zu benennen.
„Das ist richtig interessant, die Tiere kennen zu lernen, die man ja meistens gar nicht zu Gesicht bekommt, weil sie so scheu sind“, fand auch Schülerin Lisa Oehling und brachte damit zum Ausdruck, wie wichtig es ist, die eigene Umgebung und unsere heimischen Wälder zu kennen.

 

 

Jagd ist Naturschutz

Die Jagd steht heute für Naturverbundenheit, für Umweltbewusstsein und für die Verantwortung gegenüber Flora und Fauna. Jäger nutzen Teile der Natur und bekennen sich dazu. Sie wissen aber, dass eine Nachhaltigkeit nur dann gewährleistet wird, wenn sie sich um die Belange des Arten-, Natur- und Umweltschutzes kümmern und dies insbesondere vor dem Hintergrund einer stetig weiter zunehmenden Zersplitterung der Lebensräume durch Siedlung, Verkehr, Industrie und Freizeitnutzung.

§ 48 des hessischen Naturschutzgesetzes sagt den wenigsten Waidgenossen etwas. Wollen doch die meisten Jäger Natur ungestört von Paragraphen und bevormundenden Regelungen genießen.  Doch wir alle verstehen unser Tun auch als Dienst an der Natur. Es gilt so zu jagen und zu hegen, dass ein gesunder und dem Lebensraum angepasster Wildbestand erhalten bleibt. Eine Selbstverständlichkeit für alle Jäger. Aber gerade in einer Zeit, in der von vielen Seiten auf  die Schutz- und Nutzgüter Anspruch erhoben wird und jägerische Selbstverständlichkeiten in Frage gestellt werden, gilt es Stellung für die Natur zu beziehen. Der § 48 des HENatG  gibt uns die Möglichkeit, bei Eingriffen in Natur und Landschaft unsere Meinung zu äußern. Wir stehen dort in einer Reihe mit den Fischern, den Waldbesitzern, den Bauern und den anerkannten Naturschutzverbänden.

Auf örtlicher Ebene sind wir bei Planfeststellungsverfahren, Befreiungen von Verboten  zum Schutz von Naturschutzgebieten und vielem mehr zu beteiligen. Dies kann die Ausweisung von Bau- oder Gewerbegebieten, der Bau von Umgehungsstraßen aber auch eine Flurbereinigung sein. Umfangreiche Papierberge sind zu sichten. Die Akten des Ausbaus der Autobahn A 4 umfassten für einen Bauabschnitt über ein Dutzend Ordner. Solche Datenmengen kann man kaum noch ehrenamtlich verarbeiten. Im Bereich des KJV haben sich deshalb die anerkannten Verbände zu einer lockeren Arbeitsgemeinschaft zusammengeschlossen.  Hier galt es, alte Feindbilder über Bord zu werfen und mit Nabu, BUND oder SDW an einem Strang zu ziehen. Nur wenn wir Jäger uns auch naturschutzfachlich zu Eingriffen in Natur und Landschaft äußern, werden wir auch in Zukunft die Möglichkeit behalten, als kompetente und anerkannte Naturnutzer Gehör zu finden.

KJV-Ansprechpartner Obmann Naturschutz: Jürgen Manns